Dr. Elena Kolbe
naturheilkunde

Neuraltherapie

Allgemeines

Die Neuraltherapie ist ein sehr effektives Therapieverfahren, welches bereits seit über 100 Jahren erfolgreich angewendet wird und in Deutschland von den Gebrüdern Ferdinand und Walter Huneke und in Frankreich von dem Chirurgen Professor Leriche entwickelt wurde.

Die Neuraltherapie bedient sich der Tatsache, dass alle Zellen im Körper über das vegetative (unwillkürliche) Nervensystem miteinander verbunden sind. Das vegetative Nervensystem mit seinen vielen feinsten Verästelungen verbindet alle Organe, Muskeln, Bindegewebe etc. miteinander und gewährleistet damit den Gleichgewichtszustand der verschiedensten Körperfunktionen.
Durch äußere und innere Einwirkungen (infektiöse, mechanische oder chemische Schädigungen) können die Nervenmembranen und damit die Regelkreise zur Weiterleitung elektrischer Impulse blockiert werden.
Schmerzzustände, Fehlfunktionen von Organen oder beständige Schwächungen des Immunsystems sind mögliche Folgen. Durch die gezielte Beeinflussung der Nervenmembranfunktionen im Sinne einer kurzen Unterbrechung der Fehlimpulse, kann die Neuraltherapie die Membranfunktionen normalisieren und damit das Gleichgewicht des Körpers wieder herstellen.

Die Neuraltherapie geht davon aus, dass chronische Beschwerden, insbesondere Schmerzzustände durch Störfelder, die fernab der eigentlich schmerzenden Körperregion liegen, verursacht werden.
Dabei kann jede Stelle und jedes Organ im Körper, das krankhaft verändert ist oder war, zum auslösenden Störfeld werden. Typische Störfelder liegen gerne in den Mandeln, den Nasennebenhöhlen, im Zahn-Kiefer-Bereich, im gynäkologischen Bereich, in der Prostata und in Narben aller Art.

Die Neuraltherapie behandelt Krankheiten und Schmerzzustände, indem die Störungen bzw. Irritationen des vegetativen Nervensystems durch die Injektion von Mitteln zur örtlichen Betäubung beseitigt werden.

Wie beeinflussen Impulse des vegetativen Nervensystems unsere Gesundheit?

Sympathikus oder Sympathisches Nervensystem, Parasympathikus und Enterisches Nervensystem (Darmnervensystem) bilden zusammen das vegetative Nervensystem. Die meisten Organe werden von den ersten beiden Systemen gesteuert, die als Gegenspieler wirken und dadurch eine äußerst feine Regulation der Organtätigkeit ermöglichen.
Die feinen Verästelungen des Sympathikus umschlingen jedes noch so kleine Blutgefäß und bestimmen seine Weit- oder Engstellung und damit die Gewebedurchblutung. Bereits allerkleinste Entzündungsreize führen zu vermehrter Sympathikuserregung und als Folge davon zu einer Gefäßengstellung. Die damit verbundene Funktionsstörung kann sich in fern abliegenden Regionen des Körpers fortleiten und dort Krankheiten unterhalten. Durch die neuraltherapeutische Behandlung wird die Sympathikuserregung kurzzeitig unterbrochen, so dass sich ein Selbstheilungsprozess einstellen kann.
Ferner wirkt die Neuraltherapie gefäßerweiternd, krampflösend und antientzündlich.

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Anwendungsformen der Neuraltherapie:

  • Lokaltherapie: Hier wird direkt in die gestörten Gewebestrukturen, wie z.B. Muskelansätze, Gewebeverhärtungen, Wundränder, Triggerpunkte = schmerzauslösende Druckpunkte gespritzt
  • Segmenttherapie: Behandlung der s.g. Headschen Zonen (Hautareale, deren Oberflächen mit den inneren Organen eine nervale Wechselwirkung eingehen). Hier werden kleine Quaddeln unter die Haut in das gestörte Körpergewebe gespritzt, das dem entsprechenden Rückenmarksnerv zugeordnet ist. Hierdurch wird oben genannte nervale Wechselwirkung zwischen Nerv und Organ in Gang gesetzt.
  • Nervenstammanästhesie: Linderung von Schmerzzuständen im direkten

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Wie gehen wir bei einer Behandlung vor?

Durch intensives Befragen, durch sorgfältige körperliche Untersuchung und Testung mittels Kinesiologie und/oder EAV versuchen wir herauszufinden, welche Funktionsstörungen durch welche Organe die eigentliche Ursache für eine Haupterkrankung sein könnte. Aus Sicht der Neuraltherapie kann z. B. eine gesundheitliche Störung im Darm durch einen beherdeten Zahn ausgelöst sein oder eine Störung der Nasennebenhöhlen eine Entzündung des Knies unterhalten.
Eine solche Störfeldsuche ist ausgesprochen anspruchsvoll, weil das Störfeld selbst meist keinerlei Beschwerden verursacht. Ist der Störherd jedoch entdeckt, muss er beseitigt werden. Dies geschieht sowohl durch direkte Behandlung im Bereich der Beschwerden als auch durch Ausschaltung dieser Störfelder im fernab liegenden Bereich (siehe Störfeldtherapie).
Diese Störfelder unterspritzt man mit einem Lokalanästhetikum und koppelt damit vorübergehend das Störfeld und die von ihm vermehrt ausgehenden Impulse auf den Sympathikus ab. Bessert sich dadurch die Hauptbeschwerde – z. B. die Schmerzen im Knie – oder verschwindet sie gar ganz, so ist das auslösende Störfeld bestätigt.
Das Lokalanästhetikum – in unserer Praxis benutzen wir 1% Procain – durchbricht die bestehende lokale Regulationsstarre und lässt den krankhaften Herd fernab wieder Anschluss an das gesamtkörperliche Geschehen finden.

Vor der Unterspritzung mit Procain wird der Patient auf Verträglichkeit getestet. Wir haben in mehr als 15-jähriger Praxis keine einzige schwere allergische Reaktion auf Procain erlebt. Grundsätzlich ist die Verträglichkeit des Procains gut und Nebenwirkungen sind nicht zu erwarten. Procain zerfällt am Ort der Injektion binnen weniger Minuten in zwei Bestandteile, die ungiftig sind und daher muss der Körper sich nicht davon entgiften.

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Was können Sie von der Neuraltherapie erwarten?

  • Da es sich bei der Neuraltherapie um ein wirkungsvolles Regulationsverfahren mit Einflussnahme auf alle Regelkreise des Organismus (nervales, hormonelles, muskuläres und lymphatisches System) handelt, sowie auch Skelett, Verdauungs- und Ausscheidungsorgane beeinflusst werden, ist die Einsatzmöglichkeit breit gefächert.

    Im einzelnen können mit Neuraltherapie folgende Erkrankungen behandelt werden:

    • Kopf:
      Migräne, Kopfschmerzen, Durchblutungsstörungen, Trigeminusneuralgie, Fazialislähmungen
    • Ohren:
      Akute und chronische Mittelohrentzündungen, vom Ohr ausgehende Gleichgewichtsstörungen (M. Meniere), Ohrensausen und andere Ohrgeräusche (Tinnitus)
    • Nase:
      Heuschnupfen, chronischer Schnupfen, Verlust des Geruchsinns, Nebenhöhlenentzündungen
    • Hals:
      Chronische Mandelentzündungen, ständiges Druck- und Fremdkörpergefühl im Hals, Schilddrüsenerkrankungen
    • Brust:
      Bronchialasthma, Angina pectoris, Herzstiche, Herzneurose (nervöse Beschwerden ohne erkennbare Ursache), Herzrhythmusstörungen
    • Bauch:
      Chronische Verstopfung, chronischer Durchfall, Kolitis, nervöse Magenbeschwerden, Leber- und Gallenleiden
    • Unterleib:
      Verschiedene Entzündungen im Urogenitaltrakt bei Frauen und Männern
    • Gelenke:
      Arthrose und Arthritis
    • Wirbelsäule:
      HWS-BWS-LWS-Syndrom, Rückenschmerzen aller Art, Bandscheibenschäden
    • Muskeln:
      Kreuzschmerzen, Muskelrheuma, Bänderentzündungen, - zerrungen, Muskelrisse, Lymphabflussstörungen, Sportverletzungen
    • Nerven:
      Neuralgien aller Art, Nervenentzündungen, Ischias, Gefühlsstörungen, Polyneuropathien, Schmerzzustände aller Art.

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